print

Das Institut Laue-Langevin feiert 50 Jahre Spitzenforschung

Grenoble, 19. Januar 2017: Das Institut Laue-Langevin (ILL), eines der weltweit führenden Neutronenforschungszentren, feiert sein 50-jähriges Bestehen. Der Festakt findet heute im Beisein von Thierry Mandon, französischer Staatssekretär Hochschulen und Forschung, Nikolaus Meyer-Landrut, dem deutschen Botschafter in Frankreich, Lord Edward Llewellyn, dem britischen Botschafter in Frankreich und vielen anderen prominenten Persönlichkeiten aus der Welt der europäischen Forschung statt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung wurde durch Fr. Dr. Verkorn-Rudolph vertreten.

Das ILL ist ein Aushängeschild erfolgreicher europäischer Zusammenarbeit. Es feiert am 19. Januar 2017 sein 50-jähriges Bestehen. Ursprünglich von Frankreich und Deutschland gemeinsam aus der Taufe gehoben, hat sich das ILL über die Jahre zu einem Europäischen Forschungszentrum entwickelt. Großbritannien trat dem ILL 1974 als dritter Gesellschafter bei. 
Weitere 13 Länder folgten als wissenschaftliche Mitglieder. Das ILL hat dabei oft eine Vorreiterrolle der politischen Integration Europas gespielt. Die Notwendigkeit analytischer Untersuchungsmethoden für nahezu alle Naturwissenschaften erkennend, hatten sich die Gründungsväter des ILL das Ziel gesteckt, Europa mit einer weltweit führenden Neutronenquelle auszustatten. Schon 1971 wurden die ersten Neutronenstrahlen erfolgreich erzeugt.

Als einer der Pioniere europäischer Forschung war und ist das ILL ein Zentrum, in dem Wissenschaftler aus der ganzen Welt frei ihre Gedanken und Erkenntnisse teilen können. Mit Mitarbeitern aus 30 unterschiedlichen Nationen kann das ILL von einer langen und fruchtbaren interkulturellen Zusammenarbeit erzählen. Es ist damit ein Beleg europäischer Intelligenz und Kreativität, des europäischen Fortschrittes.

Der Erfolg hat am Ende alle Erwartungen übertroffen. Von Anfang an als wissenschaftliche Serviceeinrichtung konzipiert, hat das ILL über die Jahre hinweg kontinuierlich seine Vernetzung mit den akademischen Einrichtungen Europas ausgebaut. Diese marktorientierte Servicekultur hat auch dazu geführt, dass das ILL sich ganz automatisch an die Veränderung der wissenschaftlichen Fragestellungen anpassen musste.

„Die technische Konzeption des Instituts sah von Anfang an kontinuierliche Modernisierung vor. Mithilfe mehrerer Investitionsprogramme hat das ILL seine weltführende Position auf dem Gebiet der Forschung mit Neutronen über 50 Jahre aufrechterhalten“, kommentiert Helmut Schober, der Direktor des ILL.

Das Institut hat über den Zeitraum von 50 Jahren die naturwissenschaftliche Erkenntnis mit mehr als 20.000 referierten Publikationen bereichert, von der Physik über die Chemie und Materialwissenschaft bis hin zur Biologie. Die am ILL betriebenen Forschungen decken dabei ein breites Spektrum von Disziplinen ab und tragen zu anwendungsorientierten Innovationen in den Bereichen Energie, Treibstoffen, Plastik und Elektronik, aber auch dem weiten Feld von biologischen Prozessen auf zellularer und molekularer Ebene bei.

Helmut Schober: „Dem ILL wird auch das nächste Jahrzehnt über die Rolle des Flaggschiffs innerhalb der europäischen Neutronenforschungsflotte zufallen. Es wird dieser Rolle gewissenhaft nachkommen und auf diese Weise die Nutzergemeinde auf die Europäische Spallationsquelle ESS vorbereiten.“

Einige Zahlen:

  • Mehr als 20.000 wissenschaftliche Veröffentlichungen in 50 Jahren (aktuell ca. 600 Artikel p. a.)
  • 1 Nobelpreis:
  • 486 Mitarbeiter (Stand: 31.12.2016)
  • 30 unterschiedliche Nationalitäten
  • Budget im Jahr 2016: 98 Millionen Euro

Aktuelle Forschungsergebnisse des ILL:

  • Die bis jetzt genaueste Bestätigung, dass Einsteins E=mc2 Formel richtig ist. Diese wurde erreicht mit einem Vergleich der Messungen von Energieemissionen von Silizium und Schwefel-Atomen mit der Messung der Masse der gleichen Atome.
  • Die Entdeckung neuer Arten von Eis, zuletzt Eis XVI, die am wenigsten dichte Form von Eis, die bisher von Wissenschaftlern beobachtet wurde.
  • Die weltweit erste Trennung eines Partikels von einer seiner physischen Eigenschaften, und damit der Kreation dessen, was als „Grinsekatzehttp://www.bbc.co.uk/news/science-environment-28543990" – benannt nach der neugierigen Feline in „Alice im Wunderland, die verschwand und nur ihr Grinsen zurückließ bekannt ist.
  • Wissenschaftliche Erkenntnisse darüber, wie sich Bakterien unter extremen Bedingungen wie im Wrack der Titanic schützen.
  • Arbeiten, die zu einem besseren Verständnis http://www.news-medical.net/news/20160524/Understanding-structure-of-HIV-1-protease-vital-to-development-of-next-generation-HIV-drugs.aspx der Proteine, die amHIV-Virus beteiligt sind, geführt haben und wie diese Erkenntnis dit Entwicklung von Medikamenten verbessert

Pressekontakt:

In Deutschland: Arno Laxy, Sympra +49 89 15 92 96 76